Simplicium (lat., = einfache, aus nur einer Ausgangssubstanz bestehende Arzneiform, im Gegensatz zu aus mehreren Substanzen zusammengesetzten Arzneimitteln [Composita]). Das Prinzip frühmittelalterliche Gelehrter (Rhazes, Avicenna), bei Arzneimitteln nach Möglichkeit Simplicia zu bevorzugen (“quia natura gaudet simplicibus”), wurde im späteren Mittelalter aufgegeben und auch die Gradenlehre, die Galen nur für Einzelarzneien entwickelt hatte, wurde auf Composita übertragen, weil Einzelarzneien bei komplizierten Krankheiten nicht genügen würden – so jedenfalls befand Johannes von St. Amand (13. Jh.) in seinem Arzneibuch “Aureolae”.
(s. Compositum)