Sintflut

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Sintflut (mhd. sintvluot, sintgewoge = große, allumfassende Flutkatastrophe; volksetymologisch umgedeutet zu mhd. sündflusz, sunden vlute = Sündflut; lat. diluvium, eluvio). Die abendländische Vorstellung des Mittelalter beruhte auf biblischen Berichten (Gen 6,5-9,17; Mt 24, 37ff; Lk 17, 26-27; 2Petr 2,5), und sah darin eine strafende Reaktion Gottes auf das sündhafte Treiben von Menschen und Getier. Die Flut waltete weltweit und begann im Jahr 1656 nach Erschaffung von Adam und Eva bzw. im 600. Lebensjahr Noahs. Sie stieg während eines 150 Tage und Nächte anhaltenden Einbruchs des Chaoswassers aus dem Himmelsgewölbe, und brauchte weitere 150 Tage, um auf Gottes Befehl hin zurückzugehen. Die Tatsache, dass Menschen und Tiere die Katastrophe dank der Arche (lat. arca = Kasten) überlebt hatten, fand ihre Erklärung in der göttlichen Gnade, die Noah und seiner Familie erwiesen wurde, und an der die 100 Tierarten teilhatten, die in der Arche Aufnahme gefunden hatten.

Es ist nicht erwiesen, ob der Sintflut-Mythos, der vielen Kulturen geläufig ist, auf einer oder mehreren realen, womöglich globalen Naturkatastrophen beruht. (Diskutiert wird z.B. der Anstieg der Wasserpegel am Ende der letzten Eiszeit vor ca. 12.000 Jahren und als dessen Folge der Durchbruch der Wassermassen in das Süßwasserbecken des heutigen Schwarzen Meeres.) Jedenfalls wurde die Sintflut im christl. Mittelalter für eine geschichtliche Tatsache gehalten, deren Wiederholung man befürchtete und deren Beginn man in jeder größeren Überschwemmungs-Katastrophe sah. Astrologen errechneten wiederholt das Datum einer bevorstehenden Sintflut, vorzugsweise auf die Konjunktion der oberen Planeten Saturn und Jupiter, ohne dass das erwartete Ereignis eingetreten wäre.

(s. Erdteile, Hochwasser, Medardus, Regenbogen, Tauben )

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