Skorpion

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Skorpion (mhd. schorpe, scorpe; lat. scorpio). Bodenlebendes Spinnentier, verbreitet vor allem in tropischen und subtropischen Gebieten. Bewaffnet mit scherenbewehrten Fangarmen und einem Giftstachel (mhd. schorpen-zagel). Dieser sitzt am Ende des langen, vielgliedrigen und beweglichen Hinterleibs, der beim Laufen bogenförmig nach vorne gerichtet ist.

Plinius zufolge entsteht er aus Seekrebsen, wenn die Sonne durch das Zeichen des Krebses geht.

Hildegard von Bingen schreibt (” von den Tieren”, Buch VIII, Kap. XIII): “Der Skorpion hat in sich brennende Hitze und Glut und etwas von der Bitternis der Höllenstrafen … Und keine Heilmittel sind aus ihm zu gewinnen, sondern nur der gewisse Tod.”

Konrad von Megenberg (14. Jh.) rechnet ihn den Schlangen zu. Wer vom Skorpion gestochen wird, würde nach drei Tagen sterben.

Im Aberglauben galten Amulette mit Skorpionabbildungen als Schutzmittel vor allem gegen den Bösen Blick.

Astrologen hielten unter dem Sternbild Skorpion (Scorpius) Geborene für verschlossen, rachsüchtig und voller brennender Leidenschaften. Wenn der Mond im Skorpion steht, soll man kein Gras mähen, da die Kühe das Heu verschmähten oder davon Läuse bekämen.

In der Volksmedizin nutzte man Skorpionöl, das aus lebendig in Olivenöl gesottenen Skorpionen gewonnen wurde, als Heilmittel gegen Gicht, Kolik, Ohrschmerzen und andere Leiden. Für besonders wirksam gegen Skorpionstiche wurde ® Terra sigillata und Skorpionkraut (Heliotropium) gehalten. Das Kräuterbuch “Macer floridus” empfiehlt Allium (Knoblauch) gegen “Stiche und Bisse, die Schlange oder Skorpion dem Menschen beibringen.” Vom Sauerampfer (Acidula) weiß er, “dass den, der das Kraut mit sich führt, der Skorpion mit seinem todbringenden Stich nicht sucht.” Von der Möhre (Pastinaca) sagt er: “Trinkt man Möhrensamen mit Wein, zähmt er die Wirkung der schrecklichen Skorpionstiche.”

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