Sonne und Mond

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Sonne und Mond (lat. sol, luna). Himmelskörper, die nach mittelalterliche Auffassung zu den Planeten zählten und sich auf kreisförmigen Bahnen um die feststehende Erde bewegten. In der mittelalterliche Symbolik stand – etwa von 1000 an – sol für gratia, ecclesia und vita, luna für lex, synagoge und mors (Uta-Evangelistar aus Regensburg, um 1020, München, Staatsbibliothek). Vordem waren von verschiedenen Kirchenvätern sol mit Christus und luna mit Maria (daher das Bild der “Mondsichelmadonna”) gleichgesetzt worden. Nach antikem Vorbild wurden Sonne und Mond als Mann bzw. Frau auf einem Wagen dargestellt, der von Pferden bzw. von Rindern gezogen wird (Hortus deliciarum [12. Jh.] bzw. Vorderdeckel des Perikopenbuchs Heinrichs II. [um 1012]). Im Spätmittelalter werden Sonne und Mond zunehmend naturalistischer dargestellt. Die Sonne erscheint als Strahlenscheibe mit eingezeichnetem Gesicht, der Mond erscheint im 14. Jh. als Vollmond mit Gesicht, ab dem Beginn des 15. Jh. meist als Sichel. Profan-symbolisch wird der Mond im Spätmittelalter mit der wankelmütigen Fortuna gleichgesetzt (Carmen buranum 17). In der Alchemie stand sol für Gold, luna für Silber.

(s. Astronomie, Kosmologie, Mond, Sonnenfinsternis, Sphärenmodell).

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