Stadtschule

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Stadtschule. Seit der zweiten Hälfte des 13. Jh. wurden in den meisten dt. Städten deutschsprachige Stadt- und Ratsschulen zur Erziehung der Söhne der städtischen Oberschicht eingerichtet. So 1260 in Worms, 1262 in Lübeck (1317 hatte man dort schon 4 “dudesche scriftscholen”), 1266 in Breslau 1281 in Hamburg usf. (Mädchen wurden allenfalls an Schulen der Frauenklöster unterrichtet). Sie vermittelten die für Handel und Gewerbe unabdingbaren Kenntnisse in Lesen, Schreiben und Rechnen, und wurden umso wichtiger, je größeren Umfang die volkssprachliche Korrespondenz in Handel, Verwaltung und Rechtswesen annahm. Daneben wurde in Singen und Religion unterrichtet. Häufig wurden auch Grundkenntnisse des Lateinischen gelehrt, um den Übertritt an eine Domschule oder Stiftsschule zu ermöglichen. Neben den vom Rat eingerichteten Schulen gab es auch Privatschulen, an denen Rechen- und Schreibmeister unterrichteten. Diese Schulen waren zwar billiger, ihre Qualität jedoch häufig fragwürdig (“Winkelschulen”).

Gelegentlich wurden Ratsschulen zu höheren Schulen mit vollem Latein- und artes-Programm aufgewertet (z.B. Breslau, 1309), dies jedoch nur mit der Erlaubnis des zuständigen Bischofs, da dessen Dom- und Stiftsschulen das Monopol für höhere Bildung hielten. Um die Neueinrichtung städtischer Latein- und Artesschulen gab es in vielen Städten Auseinandersetzungen zwischen Kirche und Stadtrat. Der bischöfliche Supervisor für das gesamte Schulwesen (der Scholaster) widersetzte sich der Einrichtung städtischer Lateinschulen nicht nur, um den kirchlichen Rechtsanspruch auf den Lateinunterricht zu wahren, sondern auch aus Besorgnis, die Schulgeldzahlungen der Eltern und den Chordienst der Schüler zu verlieren.

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