Lexikon des Mittealters | Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen |
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Stärke, Stärkemehl (von Dioskurides als amylon bezeichnet, da sie nicht wie andere mehlartige Stoffe zwischen Mühlsteinen {grch. myllein = mahlen} ermahlen wird; lat. amylum). In vielen Pflanzen vorkommendes Kohlenhydrat, das durch Photosynthese gebildet und in Pflanzenteilen (z.B. in Getreidekörnern oder Rosskastanien) in Form von mikroskopisch kleinen Körnern gespeichert wird. Die in Nahrungsmitteln (z.B. in Weizenmehl- Produkten wie Brei, Grütze, Brot oder Nudeln), sowie in Hülsenfrüchten (Linsen, Bohnen) enthaltene Stärke wird durch das in Speichel und Pankreassaft enthaltene Enzym Amylase zu Glukose und Maltose umgebaut, der Verdauung zugeführt und dient als Energielieferant.
Stärke wurde schon im Altertum aus Weizenkörnern gewonnen und zu Arzneimitteln oder Leim verarbeitet. Die Herstellung geschah, indem man zunächst den Weizen in Wasser einweichte, zerstampfte und ihn in einer wässrigen Aufschwemmung der sauren Gärung überließ. Die sich im Gärbottich aus der Stärkemilch absetzende Rohstärke wurde getrocknet und zerfiel dann zu Brocken, die zu Pulver zerstoßen wurden.
Weizenstärke (Amylum Tritici) wurde im Mittelalter außer als Nahrungsbestandteil auch zur Herstellung von Leim und als Bindmittel für Malfarben verwendet.
(Das Wäschestärken sollte erst im 16. Jh. in England in Mode kommen.)
(s. Hefe, Leim, Malz, Mehl)