Suchensinn

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Suchensinn (14. Jh.) nannte sich ein wandernder Berufsdichter und -sänger bayer. Herkunft, der vorwiegend in Bayern und Franken unterwegs war. 1386 erhielt er vom Nürnberger Rat als Lohn für sein Singen die beträchtliche Summe von 10 Gulden. Ende 1389 und im Frühjahr 1392 weilte er am Hof des bayer. Herzogs Albrecht II. zu Straubing.

Seine 23 meist drei- oder vierstrophigen Lieder, häufig in Dialogform gesetzt, stehen durchwegs im gleichen Ton und kreisen um das Lob besonders der Ehefrauen, deren Würde er höher einschätzt als die der Priester. Textbeispiel aus einem vierstrophigen Lied, in welchem er Frauen vor leichtfertiger Liebe warnt, die nur kurze Freude aber umso längeres Leid einbringt:

Trut saelig wip, denck, wer du bist

und wer du wirst in kurzer frist;

schoen lip der fulet als ein mist,

kumstu mit schand zer erden.

Trut saelig wip, denck an den tag,

dasz valsche lieb nit helfen mag.

hab got liep und dinen eman,

lasz dich in eren schauwen.

(trut saelig = liebesselig; mist = Unrat)

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