Tangermünde

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Tangermünde (erstmals erwähnt 1009 als Burg “Tongere muthi”). Etwa 50 km elbabwärts von Magdeburg, an der Mündung des lk. Zuflusses Tanger, hatten im 12. Jh. die Askanier eine alte Burganlage aus dem 10. Jh. zur stärksten Festung der Mark Brandenburg ausgebaut. Die Entwicklung des Orts war begünstigt durch die Lage an einem Elbübergang und an der Handelsstraße Magdeburg-Stendal-Salzwedel-Lüneburg. Im Schutz der Burg entwickelte sich eine Kaufmannssiedlung, in welcher vor allem Salz, Getreide, Heringe, Bier und Tuche umgeschlagen wurden und die 1275 das Stadtrecht erhielt und 1368 der Hanse beitrat. 1360 war über einem roman. Vorgängerbau (von 1185) mit dem Bau der Stephanskirche begonnen worden, deren nördlicher Westturm der höchste der Altmark war. Kaiser Karl IV., König von Böhmen, erwarb im Vertrag von Fürstenwalde (1373) die Mark Brandenburg, und ließ Tangermünde nach dem Vorbild Prags zur Nebenresidenz ausbauen. Die Backsteinummauerung mit ihren imposanten Wehr- und Tortürmen und ein Großteil der Burg entstanden im Wesentlichen im 13./14. Jh. Zu den größten Leistungen der dt. Backsteingotik zählt das Rathaus mit der prachtvollen spätgot. Backsteinfassade (1430). Der Ort verlor durch den Niedergang der Hanse im Spätmittelalter an Wirtschaftskraft; zur wirtschaftlichen und politischen Bedeutungslosigkeit sank er nach nach der Verlegung der kurfürstlich-brandenburgischen Residenz nach Berlin-Cölln (1488) herab.

Der Baubestand der heutigen Altstadt, nach dem Tangermünde als das “norddeutsche Rothenburg” bezeichnet wird, stammt nur zum geringeren Teil aus dieser Zeit. Der Großteil von Stadt und Burg fiel Bränden von 1617 bzw. 1640 zum Opfer und wurde im 17./18. Jh. neu erbaut. Der imposantesten Anblick auf das Stadtbild bietet sich vom Elbufer aus. Erwähnenswert sind das Neustädter Tor (14./15. Jh.), der Hühnerdorfer Torturm (2. Hälfte des 15. Jh.), das Rathaus (spätgot. Backsteinbau mit ungewöhnlich reichem Ziergiebel), die spätgot. St. Stephanskirche (der Backsteinbau war als roman. Basilika begonnen worden und wurde um 1360 zur got. Hallenkirche umgebaut.)

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