Tannhäuser

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Tannhäuser (mhd. Tannhuser, um 1205 – 1270). Aus einem bayer. Ministerialengeschlecht, möglicherweise aus Thannhausen bei Freystadt in der Oberpfalz stammend, lebte Tannhäuser einige Zeit zusammen mit Neidhart von Reuenthal am Wiener Hof Herzog Friedrichs des Streitbaren. Er nahm am 5. Kreuzzug (1228/29) teil und blieb im Anschluss daran noch einige Zeit im Orient. Von Herzog Friedrich erhielt er ein Lehen bei Wien, das er aber nach dem Tod des Herzogs wieder verlor. Von da an führte er ein unstetes Leben als fahrender Sänger.

Tannhäuser schrieb Leichs, Sprüche, derb-realistische Tanzlieder und ironische Minneparodien, auch eine ®”Tischzucht” (eine Sammlung von Anstandsregeln für die höfische Gesellschaft) stammt aus seiner Feder. Zu einer Figur der Volkssage wurde Tannhäuser wahrscheinlich aufgrund einer Reihe von Bußliedern, die unter seinem Namen kursierten. (In der Sage verfällt Tannhäuser der irdischen Liebe in Gestalt der heidnischen Frau Holde. Der Papst verweigert dem bußfertig nach Rom Gepilgerten die Absolution; das göttliche Vergebungszeichen des grünenden Krummstabs kommt zu spät: Tannhäuser ist schon verzweifelt in den Venusberg – der Sage nach der Hörselberg bei Eisenach – zurückgekehrt.)

Ein Beispiel für Tannhäusers unverblümte Sprache:

Wiz sint ir beinel,

lint diu diehel, reitbrun ist ir meinel,

ir sitzel gedrollen.

swes man an frouwen wünschen sol,

des hat si gar di vollen.

Weiß sind ihre Beinchen,

weich die Schenkel, braungelockt ist ihre Scham,

ihr Sitzfleisch rund und drall.

Alles, was man sich an Frauen wünscht,

das hat sie voller Maßen.

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