Lexikon des Mittealters | Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen |
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Teppich (mhd. tep[p]ich, tep[p]et; spätlat. tapetum, tapete, tapes = Decke, Wandbehang, nach dem Bagdader Vorort Atabaya; auch heydenisch werck, heydenische leylach, in Erinnerung an ihre oriental. Herkunft). Die Teppiche des Mittelalter dienten ursprünglich fast nie als Bodenbelag, meist als Altarschmuck (Antependium), als raumteilende Vorhänge oder als schmückender und isolierender Wandbehang.
Ausgangsmaterial für die Teppichweberei, -knüpferei und -wirkerei waren Wolle und Flachs, später auch Baumwolle. Zur Stickerei wurden im Spätmittelalter auch Seiden-, Gold- und Silberfäden verwendet. Neben der sich bis zum Spätmittelalter immer weiter verfeinernden Kunst der Bildteppiche wurden für den höfischen Bedarf vom Hochmittelalter an auch Bodenteppiche gefertigt, deren Gebrauch die Kreuzfahrer im Orient schätzen gelernt hatten. Auf Tafelbildern des Spätmittelalter finden sich Darstellungen von Kleinteppichen („Brücken“) meist eindeutig orientalischen Ursprungs.
Im 14. jh. setzte Teppichwirkerei und -stickerei in norddeutschen „Heideklöstern“ wie Lünen oder Wienhausen ein, wovon Werkbeispiele erhalten geblieben sind.