Lexikon des Mittealters | Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag |
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Theophilus-Legende. Ma. Legendenmotiv um Teufelsbeschwörung und -bündnis, das die Faust-Sage vorwegnimmt. Einer der beliebtesten Stoffe des Mittelalter Die wohl älteste Fassung (Griechisch, 650-850) war dem Paulus Diaconus (9. Jh.) bekannt, einem gelehrten Mitglied der Hofakademie Karls d. Gr., der sie ins Lateinische übertrug.
Der verstoßene Geistliche Theophilus (grch., = Gottesfreund) schließt – um sein Priesteramt wiederzuerlangen – einen förmlichen Pakt mit dem Teufel, wird jedoch durch die Fürbitte der Jungfrau Maria aus diesem Vertrag wieder gelöst und stirbt mit Gott versöhnt. – Die Legende wurde von Hroswith von Gandersheim und Rahewin dichterisch bearbeitet und diente auch mittelalterliche Schauspielen als Vorwurf (so beispielsweise einem Mirakelspiel von Rutebeuf, um 1260).