Thomas Becket

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Thomas Becket (1118 – 70; 1173 hl.) Sohn eines Londoner Kaufmanns, erhielt seinen esrten Unterricht bei den Augustinern von Merton Abbey (Surrey), studierte danach in London und Paris, wurde 1141 in den Klerus von Canterbury (Kent) aufgenommen und setzte seine Studien an den Rechtsschulen von Bologna und Auxerre fort. Nach Canterbury zurückgekehrt, diente er dem Erzbischof als juristischer Berater im Range eines Erzdiakons. Nachdem er maßgeblich daran beteiligt gewesen war, dass sein Freund Heinrich Plantagenet als König von England anerkannt wurde, bekam er 1154 die Würde des Lordkanzlers und 1162 das Amt des Erzbischofs von Canterbury verliehen. Auseinandersetzungen um Rechte und Freiheiten der katholischen Kirche Englands und um den Einfluss der Kurie führten zum Zerwürfnis zwischen Thomas und Heinrich II. Als Thomas 1164 die Constitutionen von Clarendon (Abgrenzung der kirchl. und weltl. Jurisdiktion u.a.) ablehnte, musste er sich vor dem Zorn Heinrichs nach Frankreich in Sicherheit bringen, wo er bei den Zisterziensern von Pontingny Aufnahme fand. 1170 kam es zur Aussöhnung zwischen Heinrich II., Papst Alexander III. und Becket, der darauf nach England zurückkehrte. Als erneute Auseinandersetzungen zwischen dem unbeugsamen Kirchenmann und dem machtbewussten König ausgebrochen waren, glaubten vier der königlichen Ritter dem Willen ihres Herren zu entsprechen, indem sie Beckett während der Vesper im Dom zu Canterbury ermordeten (29.12.1170). Die Bluttat löste in ganz Europa große Empörung aus. Heinrich musste – obwohl ihm eine Mitschuld nicht nachgewiesen werden konnte – in Avranches (Normandie) öffentlich Buße tun. Beckett wurde sogleich als Märtyrer verehrt; als sich an seinem Grab in Canterbury, zu dem viele Pilger strömten, Wunder ereigneten, erging 1173 die Heiligsprechung. Manche Kapellen, Kirchen und Kloster der Christenheit wurden in der Folgezeit dem Patrozinium des hl. Thomas Becket unterstellt (so z.B. das Zisterzienserinnen-Kloster St. Thomas an der Kyll; der Dom St. Blasii in Braunschweig wurde als drittes Patronat unter das des hl. Thomas gestellt.) – Walter von Chatillon und Johannes von Salisbury haben in ihrer “Vita sancti Thome” als Zeit- bzw. Augenzeuge je einen Bericht der Untat niedergeschrieben, der europaweite Popularität erlangte.

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