Thüringen

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Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
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Thüringen. Der german. Stammesverband der Thüringer, wahrscheinlich vor allem aus Angehörigen der Angeln, Warnen und Hermunduren zusammengesetzt, hatte sich um 400 zwischen Harz und Main niedergelassen und ein Königreich errichtet, das 531 in der Schlacht an der Unstrut vom Frankenkönig Theuderich I. zerschlagen wurde. Das durch fränk. Landnahme verkleinerte Thüringerreich wurde unter dem karoling. Hausmeier Pippin d. Mittleren (gest. 714) Bestandteil des Frankenreiches, wurde von fränk. Grafen verwaltet, im 8. Jh. unter den Angelsachsen Willibrord und Bonifatius missioniert und nach dem Tod des Letzteren dem Erzbistum Mainz unterstellt. Das Ende der Karolingerzeit brachte einen Niedergang der Zentralgewalt und ein Erstarken der Territorien – so auch Thüringens – mit sich. 908 schloss sich Thüringen dem Hzgtm. Sachsen unter Herzog Otto an. Im 11. Jh. konnte die Dynastie der fränk. Ludowinger die einheimischen Familien an Macht überflügeln; sie erhielt 1130 die Landgrafenwürde, erbaute die Wartburg und gründete Städte wie Eisenach oder Gotha. 1180 wurde den Ludowingern durch Friedrich I. Barbarossa zusätzlich die sächs. Pfalzgrafschaft übertragen. Der thüringische Hof auf der Wartburg wurde, besonders unter Landgraf Hermann I. (1190 – 1217), zu einem bedeutenden Mittelpunkt des literar. und musikal. Lebens (Heinrich v. Veldeke, Wolfram v. Eschenbach, Walther v. d. Vogelweide). Nach dem Tod des letzten Ludowingers Heinrich Raspe IV. (1247) begann der Thüringer Erbfolgestreit (bis 1264), in dessen Verlauf die Markgrafen von Meißen (s. Wettiner) ihren Anspruch auf die Landgrafschaft Thüringen mit Gewalt durchsetzten. Infolge der Leipziger Teilung von 1485 kam der größere Teil Thüringens mit dem Kurfürstentum Sachsen an die ernestinische Linie, ein kleiner nordöstlicher Teil Thüringens und die Mark Meißen an die albertinische Linie des Hauses Wettin.

(s. Eisenach, Erfurt, Hardrad, Rohr)

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