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| Lexikon des Mittealters | Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag |
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Thurn und Taxis. Die Familie de Tassis (seit der Adelung Anfang des 16. Jh. “Taxis”) ist seit dem 13. Jh. im Bergamaskischen (N-Italien) nachweisbar. Unter Kaiser Maximilian I. wurde gegen 1490 eine Postlinie zwischen seiner Hauptresidenz Innsbruck und dem niederländischen Mecheln (der Heimatstadt seiner Gemahlin Maria von Burgund) eingerichtet. Zu diesem Zweck hatte der Kaiser die Brüder Janetto und Francesco Taxis angeworben, die in der Lombardei ein florierendes Fuhrunternehmen betrieben hatten und nun in Innsbruck als Zentrum einen modernen, effizienten Kurierdienst mit Reiter- und Pferdewechsel einrichten sollten. (In der zentral gelegenen Reichsstadt Augsburg sollte 1515 die erste Postmeisterei auf deutschem Boden eingerichtet werden.) Das Postregal bildete die Grundlage des wachsenden Familienvermögens der Taxis.
Eine Postsendung war mit der Reiterstafette von Innsbruck nach Brüssel fünf Tage und von Augsburg nach Venedig sieben Tage unterwegs, dürfte somit mit hohen Kosten verbunden gewesen sein.
(Francesco oder Franz Taxis sollte der Stammvater der späteren Reichsgeneralpostmeisters-Dynastie mit Sitz in Brüssel werden. Die Familie erhielt 1635 das Recht, Titel und Wappen der Grafen De la Tour et Valsassina zu führen, woraus sich 1650 der Familienname Thurn und Taxis ergab.)
(s. Bote)
