Tier

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Tier (mhd. tier, lat. animal, bestia). Für die Gläubigen der Buchreligionen – Juden, Christen und Mohammedaner – stand zweifelsfrei fest, dass Tiere in ihrer derzeitigen Gestalt Gottes Schöpfungen des fünften (Tiere des Wassers und der Luft) und sechsten Tages (Landtiere und Mensch) sind (1. Buch Mose, Genesis).

Heutige sehen Tiere als evolutionäre Lebewesen, “die ihre Energie nicht durch Photosynthese gewinnen und Sauerstoff zur Atmung benötigen. Anstelle der Photosynthese ernähren sich Tiere von pflanzlichen und/oder anderen tierischen Organismen”.

(Quelle des Zitats: http://de.wikipedia.org/wiki/Tiere#Philosophische_Trennung_zwischen_Mensch_und_anderen_Tieren )

Der Mensch des Mittelalter betrachtete Tiere zuvörderst rein utilitaristisch, als Wesen, die ihm zum Nutzen geschaffen waren, die ihm Nahrung und Kleidung, Rohstoffe für handwerkliche Produkte und für Heilmittel sowie Dünger lieferten, die ihm Helfer waren bei Ackerbau, Fortbewegung und Materialtransporten sowie bei der Energiegewinnung; die ihm beistanden als Wächter, Treiber und Hüter, die ihm Beute wie Gefährten waren bei der Jagd und Partner beim Vergnügen. Sie waren Eigentum ihres Herrn und zählten als Sachen zu dessen Fahrhabe. Dem Wert der Tiere entsprechend wurde Tierdiebstahl schwer bestraft, wobei man sich an eine Wertehierarchie hielt, in welcher Pferde an erster Stelle standen, gefolgt von Jagdhunden, Beizvögeln, Zug- und Lasttieren sowie als letzten von nur nahrungsgebenden Tieren. Auch für die Schädigung von Nutztieren und durch diese galten schon seit fränk. Zeit (Lex Salica) und später im “Sachsenspiegel feste Schadensersatz- und Bußgeldregeln.

Manche Tiere standen menschlichen Interessen als Schädlinge gegenüber, so vor allem der Wolf, der gnadenlos verfolgt wurde. In die Kategorie Schädlinge zählten auch Ratten, Mäuse, Heuschrecken, Engerlinge und anderes ® Ungeziefer.

Erst in zweiter Linie nahm er sie als Lebewesen wahr, die auch abergläubische, unterhaltsame, ästhetische, sentimentale, rituelle, symbolische und moralische Aspekte hatten und gar Gegenstand wissenschaftlicher Erkenntnisse sein konnten. Fabelwesen wie z.B. Einhorn, Basilisk oder Drache (s. Ungeheuer) wurden als real existierende Wesen begriffen und den Tieren zugerechnet.

(s. Adler, Almwirtschaft, Bär, Beizjagd, Biber, Biene (s.a. Imkerei), Biologie, Brieftaube, Dachs, Damwild, Elefant, Esel, Fasan, Fisch, Fledermaus, Fleisch, Frettchen, Frosch, Fuchs, Geflügel (Enten, Gans, Huhn und Hahn, Tauben), Hase, Hexentiere, Hirsch, Hunde, Igel, Insekten (s. Ameise, Biene, Fliege, Floh, Glühwürmchen, Heuschrecke (s. Heuschreckeneinfälle), Laus, Ohrwurm, Skorpion, Spinnen (Tiere)), jagdbare Tiere, Kaninchen, Karpfen, Kastration, Katzen, Kröte, Kuckuck,Lasttiere (Esel, Maulesel, Maultier, Pferd), Löwe, Maulwurf, Maus, Ochsenhandel, Onager (Wildesel), Pelze, Pfau, Pferde, Ratten, Regenwurm, Reh, Reittiere, Rinder, Schafe, Schlange, Schwan, Schweine, Seidenraupen (s. Seide), Tauben, Teichwirtschaft, Tierhaltung, Tierkraft, Tiernamen, Tierorakel, Tiersymbolik, Ungeheuer, Ungeziefer, Ur (Auerochs), Vögel, Wildschwein, Wisent, Wölfe, Wurm, Ziegen, Zugtiere

unter Tiere und Aberglauben: Fledermaus, Hahn, Hase, Schlange

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