Totenkopf, -schädel

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Totenkopf, -schädel (mhd. totenhoubet, -kopf, hirnschedel; lat. caput mortui, cranium mortuum). Die skelettierten Knochen des menschl. Hirn- und Gesichtsschädels mit oder ohne dem angelenkten Unterkiefer repräsentierten als Sitz des Denkzentrums und der Haupt-Sinnesorgane den Menschen insgesamt und symbolisierten spätestens seit der Zeit massenhaften Sterbens infolge der Pest dessen Vergänglichkeit.

Im mittelalterliche Reliquienwesen galten Kopfreliqien als Reliquiae insignes, “ausgezeichnet” vor denen weniger prominenter Körperteile. (s. Reliquien, Reliquiar)

Dem mittelalterliche Aberglauben zufolge hatte der Totenschädel magische Eigenschaften und wurde daher zu vielen Praktiken des Schadens- und Heilzaubers verwendet. Als besonders wirksam galten gepulverte Hirnschale und Moos vom Schädeldach eines Gehenkten.

Osteoarchäologische Befunde an Schädelknochen lassen noch heute auf Erkrankungen wie Lepra oder Skorbut schließen, oder geben Aufschlüsse zu Zahnerkrankungen und -pflege.

(s. Beinhaus, Skelettbefunde, Vanitas)

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