Trift

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Trift (hier: Holztrift; mhd. trift = das Schwemmen von Holzstämmen, zu mhd. triften = treiben, treiben lassen). Im 13. Jh. war der Bedarf an Brennholz dramatisch gestiegen und zudem musste man zum Holzeinschlag zunehmend abgelege und bergige Gegenden aufsuchen. Besonders auf den reißenden, schmalen und verblockten Fließgewässern der Mittelgebirge und des Hochgebirges schwemmte man die Stämme einzeln talwärts, da Flösse in dem schweren Wasser sich verkeilt hätten und chnell zu Bruch gegangen wären. Für die Trift kamen nur kürzere Stammabschnitte (Blochholz) in Frage, und da sie unterwegs verschrammt wurden, nutzte man sie ausschließlich als Brennholz. Die günstigte Zeit zum Triften lag im Frühjahr, wenn die Wasserführung infolge der Schneeschmelze am stärksten war. Um ausreichenden Wasserstand und zügigen Transport zu gewährleisten, wurden Kunstbauten verschiedener Art angelegt. Dazu zählten Riesen (hölzerne halbröhrenförmige Rutschen, auf denen man die Stämme aus den Steilhängen zu Tal förderte), Triftklausen (Stauwehre mit einer Art Schleusentor, hinter denen sich genügend Wasser sammelte, um nach dem Öffnen das Kurzholz auf einem Schwall mitzuführen), Holzrechen (in ruhigen Flussabschnitten quer über den Fluss gespannte schwimmende Sperren, hinter denen sich das Triftholz sammelte und an Land gebracht werden konnte). Dazu kamen fallweise Regulierungen des natürlichen Bach- oder Flussbettes, Teiche und Kanalbauten.

Die Arbeit der Triftknechte war gefährlich, da immer wieder Stauungen aufgelöst und festgefahrenes Holz gängig gmacht werden musste, was oft nicht vom Ufer aus zu erledigen war: die Arbeiter mussten dazu in das meist eiskalte Wasser hinein.

Während der Trift-Zeit mussten viele Mühlen, Säge- und Hammerwerke stillgelegt werden, da der oberhalb gelegenen Wasserlauf zum Hochstauen des Klausensees gesperrt war.

(s. Flößerei, Holz, Wald)

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