Tuchscherer

Ebook Lexikon des Mittealters mit 3.900 Seiten und 6.400 Stichworten für Amazon Kindle und als eBook PDF.

Tuchscherer (mhd. tuochscherer; mlat. pannitonsor) erhielten das Wolltuch nach der Walke in feuchtem Zustand und spannten es in Holzrahmen, um es nach Länge und Breite zurechtzuziehen. (Beim Walken ging das Tuch ein – bis zu einem Drittel in der Länge, bis zur Hälfte in der Breite – und verlor obendrein seine gleichmäßige Form). Nach dem Spanntrocknen wurde das Tuch mit der Distelkarde (Krempel) angerauht, auf dem Schertisch ausgelegt und glattgeschoren. Das Scheren der überstehenden Faserenden erfolgte mit der Tuchschere, einer Spezialschere mit breiten, langen Blättern, deren unteres Lieger und deren oberes Läufer genannt wurde. Die Tuchschere war anfänglich als einteilige Bügelschere ausgebildet, wie sie auch bei der Schafschur Verwendung fand, vom Spätmittelalter an gab es auch zweiteilige Gelenkscheren.

Tuchscherer arbeiteten im Auftrag von Tuchhändlern oder Schneidern, sie durften selbst meist keinen Handel treiben. Sie wurden ursprünglich dem Webergewerbe zugerechnet, bildeten vom 13. Jh. an eigene Zünfte oder gingen in denen der Schneider auf.

Bestseller Nr. 1
Bestseller Nr. 2
Bestseller Nr. 4
Adel bis Zunft, Ein Lexikon des Mittelalters
Adel bis Zunft, Ein Lexikon des Mittelalters
Volkert, Wilhelm (Autor)
3,65 EUR
Bestseller Nr. 5
Kleines Lexikon des Mittelalters: Von Adel bis Zunft
Kleines Lexikon des Mittelalters: Von Adel bis Zunft
Volkert, Wilhelm (Autor)
13,15 EUR
Nach oben scrollen