Lexikon des Mittealters | Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen |
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Typhus (grch. typhos = Rauch, Vernebelung – wegen der Umnebelung der Sinne, die im Verlauf der Krankheit auftritt; im Mittelalter unter diarria, disenterie oder dünnschisz eingeordnet). Schwere fieberhafte, schmerzhafte Allgemeinerkrankung des Menschen, gekennzeichnet durch Anfangssymptome wie Kopfschmerz und Verstopfung, Hauptsymptome wie Fieber, Bewusstseinstrübung, Milzschwellung und schwere erbsenbreiartige Durchfälle und Spätfolgen wie Leberabszess, Bronchopneumonie, Meningitis oder Taubheit. Erreger sind Bakterien der Gattung Salmonella. Ob epidemische Darmkrankheiten, wie sie z.B. die Teilnehmer des 1. Kreuzzuges (1095/96) vor Antiochia heimsuchten, jeweils einer Typhus- oder Ruhrinfektion zuzuordnen sind, ist nicht mehr zu ermitteln. Grund für Ansteckungen und seuchenhafte Verbreitung – sei es im Feld oder in den Städten – war in jedem Fall mangelhafte Hygiene: Die von Typhuskranken oder scheinbar gesunden Krankheitsträgern mit den Fäzes ausgeschiedenen Erreger wurden durch Schmierkontakt oder durch kontaminiertes Trinkwasser übertragen.
(s. Abort, Abfallbeseitigung, Brunnen, Hygiene, Ruhr)