Lexikon des Mittealters | Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen |
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Via regia (strata regia; lat., = Königsstraße, -weg). Name der mit über 2.000 Jahren ältesten und mit 4.500 km längsten europäischen West-Ost-Fernstraße des MA., erstmals unter diesem Namen erwähnt in einer Urkunde des Meißner Markgrafen Heinrich III. von 1252. Sie verbindet Santiago über viele Länder hinweg mit Kiew, und geht zurück auf alte Römerstraßen und auf die fränkischen Eroberungszüge in Richtung Osten seit dem 6. Jh. Entlang ihres ihres Verlaufs bestanden und entstanden Handelsniederlassungen und Wehrbauten. Die Streckenführung verfestigte wohl erst während des 12. und 13. Jh. zur Zeit der deutschen Ostkolonisation, um dann im 14. Jh. endgültig festgelegt zu werden; vorher war der Verlauf von den jeweiligen wirtschaftlichen und politischen Gegebenheiten bestimmt.
Königsstraßen waren durch besonderen Friedensschutz ausgezeichnet. Entlang der Strecke sorgten Geleitstationen für die Sicherheit der Warenzüge, Pilger und Reisenden, für die Einziehung der Wegezölle und für die Beachtung des Straßenzwangs.
Historisch korrekt bezeichnet der Name via regia oder Hohe Straße nicht den gesamten Straßenverlauf, sondern Teilstrecken wie Erfurt-Breslau und Frankfurt/Main-Krakau-Lemberg-Kiew (via regia Lusatiae). Von Knotenpunkten führten verschiedene Straßen weiter, etwa von Leipzig über Nürnberg nach Rom (via imperii) oder von Breslau über Riga nach Nowgorod.
(s. Geleit(srecht), Handelsrouten, Reichsstraßen, Straßen und Wege, Straßenzwang)