Wappenbuch

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Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
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Wappenbuch (Wappenrolle). Sammlungen von verbal beschriebenen oder bildhaft dargestellten Wappen, meist nach Territorien oder Ständen geordnet. Urheber waren kundige Boten und Herolde. Das älteste handschriftliche Exemplar, deutsche und italienische Ritterwappen betreffend, ist das Carmen des Pietro de Ebulo (ca. 1195). Bei der als zweites dt. Wappenbuch geführten Eneide des Heinrich von Veldecke (entstanden zwischen 1174 und 1188) ist zweifelhaft, ob echte Geschlechterwappen oder Phantasiewappen dargestellt sind. Als drittes dt. Wappenbuch des Mittelalter wird der Codex Manesse (Große Heidelberger Liederhandschrift; entstanden zwischen 1290 und 1310) angesehen. Conrad von Mure (1210 – 1261) stellte in seinem “Clipearius Teutonicorum” (Schildliste der Deutschen) in lat. Reimpaaren die Wappen von Königen, Fürsten und Grafen zusammen. Das “Turiner Wappenbuch”, entstanden 1312 in französischer Fachsprache, beschreibt die Wappen von 119 Teilnehemern an der Kaiserkrönung Heinrichs VII. in Rom. Um 1340 entstand die “Zürcher Wappenrolle”, um 1380 “Gelres Wappenbuch””, aufgezeichnet von Heynen, Herold von Geldern, genannt Gelre. Ein anonymer Herold vom Niederrhein verfasste um 1380 das Wappenbuch “Von den Ersten”, in welchem neben Adelswappen verschiedener europäischer Nationen auch Phantasiewappen enthalten sind (z.B. Karls d. Gr., des Königs Artus oder der Hl. Drei Könige). Um 1450 entstand das Scheiblersche Wappenbuch, das Wappenbuch des Konstanzer Ratsherrn Conrad Grünenberg um 1480. Manche Wappensammlungen sind nicht in Rollen- oder Buchform sondern als Wandmalereien oder als plastische, kolorierte Wappenschilde auf uns gekommen, so z.B. die Wappenmalereien von Kastell Rivoli (bei Turin; um 1310) oder die Wappenschilde in der Burg Lauf (bei Nürnberg; um 1360; zu Gefolgschaft und Territorien Karls IV.).

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