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| Lexikon des Mittealters | Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag |
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Wechsel (monet.) (mhd. wehsel = Tausch, Austausch). Reisenden Kaufleuten war der Zahlungsverkehr durch die Vielzahl örtlicher Münzsorten erschwert. Er musste sich am jeweiligen Handelsort nach dem Kurs der ortsüblichen Währung erkundigen und diese bei einem Wechsler einkaufen. Münzprägung und Geldwechsel waren anfangs dem gleichen Königsrecht (regal) zugeordnet. Auch nachdem das Münzrecht unter die Hoheit von Landesherren und Städten gekommen war, blieb der Geldwechsel aufs engste mit der Münzstatt verbunden: die eingewechselten ortsfremden Münzen dienten dem Münzer als Rohmaterial und die Neuprägungen wurden durch den Wechsler in Umlauf gebracht. Die Aufgaben des Geldwechslers bestand vor allem im Tausch fremder gegen ortsübliche Währung (also im Kauf und Verkauf von Geld), in der Ermittlung des Münzwerts, in der Aufklärung fremder Marktbesucher über die aktuellen Wechselkurse, in der Beschlagnahmung gefälschter Münzen und in der Ausstellung von Wechselbriefen.
Zur Ausstattung einer Bank (mhd. banc = Bank, Tisch, Wechselbank; v. ital. banco = Tisch des Geldwechslers) gehörten neben dem namensgebenden Tisch mehrere Feinwaagen für gemünztes und ungemünztes Gold und Silber, Beutel, Kästen und Truhen zur Verwahrung der Münzen und verschiedene Gerätschaften zur Prüfung des Edelmetallgehaltes (Probierstein, Probiernadeln; s. Silber).
(s. Bankwesen, Geld, Wechsler)
