Weiße Frau

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen“ auf 111 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Weiße Frau. Name eines in weißen Gewändern in Burgen und Schlössern spukenden Gespenstes. Wohl fussend in der Sage um Kunigunde (1303-1382), die Witwe des Grafen Otto von Orlamünde und Burgherrin der Plassenburg ob Kulmbach (Ofr.). Diese hatte sich unsterblich in Albrecht den Schönen, Sohn des Burggrafen Friedrich IV. von Nürnberg verliebt. Als sie von dessen Ausspruch erfuhr, dass er sie nicht ehelichen könne, da dem vier Augen zuwider wären, hielt sie dies für auf ihre zwei kleinen Kinder bezogen und tötete sie – in Wirklichkeit waren die Eltern Albrechts gemeint gewesen. Der Sage nach bekam sie als Buße für ihre Missetat vom Papst auferlegt, ein Kloster (das heutige Himmelkron) zu stiften und selbst dort einzutreten. Von der Plassenburg nach Kloster Himmelkron – in Selbstkasteiung auf Knien rutschend – sei sie kurz vor dem Ziel gestorben. In der Folgezeit ist sie öfters als Geist erschienen, um den bevorstehenden Tod oder den Unglücksfall eines Familienmitglieds der Hohenzollern anzukündigen.

Nach dem Typus des Plassenburger Gespenstes sollten auch verstorbene Ahnherrinen anderer Geschlechter des europäischen Adels als Weiße Frauen umgehen.

Nach oben scrollen