Willehalm

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Willehalm (höf. Epos). Der in Reimpaaren gefasste Roman “Willehalm” des fränkischen Dichters Wolfram von Eschenbach (um 1170 – um 1220) entstand als Auftragsarbeit für den Landgrafen Hermann von Thüringen; er folgt einer Dichtung aus der frz. Heldensage, der “Bataille d´Aliscans”, die von der Abwehrschlacht des Guillaume d´Orange gegen die Mauren (bei Narbonne, 793) erzählt. Obwohl das Werk der Gattung der Kreuzzugsepik zuzurechnen ist, ist es frei von deren sonst üblichen Schwarzweißmalerei, von christlichen Helden und Märtyrern auf der einen und von verworfenen Heiden auf der anderen Seite, die abzuschlachten nur verdienstlich sei. Die Muslime werden nicht mehr als Verkörperung des Bösen dargestellt.- Der christliche Markgraf Willehalm – sein historisches Vorbild ist Wilhelm von Orange, ein Verwandter Karls des Großen – ist mit der heidnischen Königstochter Gyburc verheiratet, die aus Liebe zu ihm Heimat, Familie und Glauben verlassen hat. Vom Schicksal zwischen die Fronten geworfen, vertritt Gyborc einen modern anmutenden Standpunkt von Menschlichkeit über religiöse Grenzen hinweg. Die menschliche Geschöpflichkeit und die Gottebenbildlichkeit aller Menschen sind für sie Grund, die Metzelei der Kreuzzüge als große Sünde zu verdammen.

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