Willibrord

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Willibrord (um 658 – 739, “Apostel der Friesen”, hl.) entstammte einem englischen Adelsgechlecht aus Northumbrien, wurde Benediktinermönch, erhielt 688 in Irland die Priesterweihe und kam 690 mit 11 Brüdern als Missionar auf den Kontinent. Bei seiner zweiten Romreise (695) weihte ihn Papst Sergius zum Bischof, verlieh ihm mit dem Pallium die Vollmacht, andere Bischöfe einzusetzen, und machte ihn zum Oberhirten von Utrecht. Von hier aus missionierte er im Auftrag von Sergius I. und mit der Unterstützung Pippins II. (d. M., Hausmeier 688 – 714) im fränkischen Friesland. Bei einem Aufenthalt in Trier (698) schenkte ihm die Äbtissin Irmina von Oeren einen Teil der römischen Gründung “Villa Epternacus” mit einer kleinen Klosterzelle und mehreren Kirchen. Willibrord baute das Kloster, dessen Gemeinschaft nach der Benediktregel lebte, zu seinem neuen Missionsstützpunkt aus und errichtete ein geräumiges Gotteshaus an der Stelle der heutigen Basilika. Irminas Tochter Plektrudis, die Gattin Pippins II., überließ dem Missionar bald darauf den Rest der Echternacher Güter. Zusammen mit Bonifatius wirkte er in Thüringen und konnte seine Tätigkeit noch bis Dänemark ausweiten, wo er allerdings keinen Erfolg hatte. Nach dem Tod Pippins d. M. (714) brach die Friesenmission zunächst zusammen. Willibrord konnte zwar mit Hilfe des Bonifatius einen neuen Anlauf nehmen, endgültigen Erfolg sollte die Christianisierung der Friesen jedoch erst nach deren Unterwerfung durch Karl d. Gr. haben. Willibrord starb am 7. November 739 in seiner Abtei, wurde zunächst in einem gemauerten Bodengrab unmittelbar hinter dem Altar in deren Kirche beigesetzt. Schon bald wurde er einem Heiligen gleich verehrt. Der Pilgerstrom zum Grab des Heiligen machte rund zehn Jahre später einen Umbau notwendig. Noch in der Mitte des gleichen Jahrhunderts erfolgte die Erhebung seiner Gebeine (elevatio corporis), was einer Heiligsprechung gleich kam. Der Sarkophag wurde nun sichtbar im Chorraum aufgestellt und mit einer Umschrankung versehen.

(s. Echternach)

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