Williram von Ebersberg

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Williram von Ebersberg (um 1010 – 1085). Aus einem fränk. Adelsgeschlecht stammend, war um 1020 Mönch in Fulda und nach Abschluss seiner Studien um 1040 Lehrer im Bamberger Kloster Michelsberg. Er fand Aufnahme im Hofkreis Heinrichs III. und wurde durch dessen Gunst 1048 Abt des bayer. Klosters Ebersberg. Mit dem frühen Tod des Kaisers (1056) endete seine Karriere. Er verfasste um 1060 für Heinrich IV. die “Expositio super Cantica Canticorum”, eine fmhd. Übersetzung und Kommentierung des “Hohenliedes”. (Das Hohelied ist ein Buch des AT, ein Zyklus althebräischer Liebeslyrik, und wurde als Allegorie auf die Liebe Jahwes zu Israel gedeutet.) Die “Expositio” ist nach Art eines Triptychons gegliedert: in der Mitte einer Seite steht jeweils der Vulgata-Text des Hohenliedes, rechts davon der Kommentar in ostfränk. Sprache, links die Paraphrase in lat. Hexametern. Williram deutet das Hohelied allegorisch: die Kirche als Braut, Gott-Christus als Bräutigam. Von Willirams Paraphrase sind 40 Handschriften und drei Drucke überliefert, was auf weite Verbreitung des fmhd. Textes hindeutet. Das um 1150 entstandene sog. Trudberter Hohelied geht auf das des Williram zurück.

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