Zahnrad

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Zahnrad (mhd. kamprad/Kamm-, Kronenrad; gleichmäßig ringsum am Rand mit radial oder wellenparallel abstehenden Zapfen (“Zähnen”) besetzte Holzscheibe). Hölzerne Zahnräder zum Zwecke mechanischer Kraft- und Bewegungsübertragung waren schon im 2. Jh. v.u.Z. den Ägyptern (bei Wasserschöpfrädern) sowie Wissenschaftlern der grch. und röm. Antike für verschiedene, eher spielerische Anwendungen bekannt gewesen (Ktesibios, Archimedes, Heron v. Alexandria).

Im mittelalterliche Europa fanden Zahnräder etwa seit dem 9. Jh. im ® Kammrad-Stockgetriebe von Mahlwerken Verwendung, um die Drehgeschwindigkeit und/oder die Drehachsenrichtung zu verändern.

Als Grundtypen mittelalterliche Getrieberäder, die ausnahmslos aus Holz gefertigt waren, sind zu nennen:

1.) das Kammrad (mhd. kamprat), bei dem die Zähne entweder senkrecht zur Drehachse (radial) aus dem Radumfang stehen (“Stirnrad”) oder parallel zur Drehachse nach oben oder unten aus dem Radperipherie ragen (“Kronrad”). Die Achsen von Stirn- und Kronrad können parallel oder im rechten Winkel zueinander stehen. Im letzten Fall haben sie oft einen gemeinsamen Drehpunkt.

2.) Das Laternenrad (Laternen-, Korb-, Stock-, Spindelrad, Trilling) war gebildet aus zwei parallel liegenden runden Holzscheiben, die mittels randständiger Stäbe aus Hartholz starr miteinander verbunden und auf Abstand gehalten waren. Die Zapfen des Kammrades griffen in die Leerräume zwischen den Stäben des Laternenrades ein.

Das Material der Zapfen (Zähne) war Holz von Hainbuche, Eiche oder Weißbuche. Die Zähne sind in Bohrungen eingeschlagen und können bei Abnutzung leicht gegen neue ausgewechselt werden. (Eiserne Zahnräder sollten erst vom 16. Jh. an aufkommen.)

(s. Mühlen, Mühlenbauer)

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