Zauberei der Kleriker und Päpste

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Zauberei der Kleriker und Päpste. In ihrer Eigenschaft als Exorzisten, Dämonenbanner und Gesundbeter bewegten sich viele Kleriker verschiedener Weihegrade in einer Grauzone zwischen kirchl. sanktioniertem Engagement und der verbotenen Magie. Dies umsomehr, je geringer ihre Bildung in Fragen der Theologie war. Visitierende Bischöfe sahen sich immer wieder genötigt, strenge Erlasse zur Abgrenzung des priesterlichen Kompetenzbereichs zu verfügen. Andererseits gerieten viele Priester beim ungebildeten Volk in den Ruch der Zauberei, allein schon weil sie fremdsprachige (i.e. lat.) Texte zu verstehen und zu sprechen wussten. Manche Gegenstände des kath. Glaubens hatten neben ihrer religiösen auch eine magische Bedeutung: So wurde die Bibel bzw. Bibelsprüche als Zauberbuch bzw. Zaubersprüche verwendet, wurden Reliquien, Blätter aus der Hl. Schrift oder konsekrierte Hostien als dämonenabwehrende Amulette getragen, benutzte man Weihwasser zum Geisterbannen (s. Sakramentenzauber).

Nach mittelalterliche Legenden und Rechtsquellen wurden viele Kleriker verdächtigt, sich in der nigromantischen Kunst zu versuchen. Unter den Päpsten war es besonders der hochgebildete Silvester II., vormals Gerbert von Aurillac, der von Neidern und Unverständigen der Zauberei verdächtigt wurde. Viele Legenden, die nach seinem Tod entstanden, festigten seinen Ruf als Teufelsdiener.

Wegen des schwerwiegenden Vorwurfs der Zauberei mussten die Päpste Gregor XII. und Benedikt XIII. sich zu Lebzeitem vor einem Konzil verantworten. Auch Johannes XIX., Benedikt IX., Gregor VII. und Alexander VI. wurden der Zauberei verdächtigt. Bonifaz VIII. wurde beschuldigt, er habe einen persönlichen Dämon besessen, den er in schwierigen Fragen konsultierte. Anderen Päpsten wurde nachgesagt, sie seien nur mit Hilfe des Teufels auf den Stuhl Petri gelangt.

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