Lexikon des Mittealters | Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen |
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. | Entdecke in „Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen“ auf 111 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt. |
Zentralbau. Baukörper, bei welchem – im Gegensatz zum Langhausbau (s. Basilika) – alle Teile auf einen Mittelpunkt hin ausgerichtet sind. Der Grundriss ist meist als Oktogon, seltener als Kreis ausgebildet und wird durch Anbauten (Kreuzarme, Apsiden u.ä.) erweitert. Den oberen Raumabschluss bildet eine Kuppel. Die westl. Baukunst übernahm den Zentralbau vor allem für Baptisterien und Grabkirchen, wogegen er im byzantin. und islam. Einflussbereich zur beherrschenden Form des Sakralbaus wurde. Beispiele: Aachener Münster (oktogonaler Grundriss; geweiht 805); Michaelskirche zu Fulda (9. Jh.); Klosterkirche zu Ottmarsheim (geweiht 1049); Liebfrauenkirche zu Trier (um 1250); Marienmünster zu Ettal (um 1340). Nicht erhalten ist die Abteikirche St. Heribert in Köln-Deutz; ausweislich der durch mittelalterliche Abbildungen und durch Grabung erschlossenen Baugestalt „einer der bedeutendsten Zentralbauten des Mittelalters“ (A. Wolff), der Form nach ein Oktogon mit geostetem Langchor. Der gotische Bau, Nachfolger eines ottonischen Zentralbaus von 1019, stammte aus der 2. Hälfte des 14. Jh. und wurde im 17. Jh. im Stile des Barock umgebaut. Überbaut wurde auch der dem Apostel Petrus geweihte roman. Zentralbau zu Wimpfen am Neckar. Dem zwölfeckigen Bau (Grundsteinlegung 965) war ein Säulensechseck eingeschrieben, das eine Kuppel trug. Nach Osten war eine dreigliedrige Apsisanlage, nach Westen eine zweitürmige Front mit äußerem Vorhof und innenliegenden Emporen angegliedert.