Zinna

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Zinna (Kloster; Name “monasterio Cennensi”, “Cenna” oder “Cynna”, wohl nach einem nahegelegen wendischen Dorf namens “Czinnow” [wend. Trstina bzw. Scina = Schilfrohr], oder nach seiner Benennung als “Coena Sancti Mariae”). Zisterzienserkloster, gelegen ca. 5 km nördl. der brandenburgischen Stadt Jüterbog in den Niederungen des Flüsschens Nuthe und seiner Nebengewässer. Erzbischof Wichmann von Magdeburg hat die Abtei 1170/71 als Filiation der Zisterzienserabtei Altenberg bei Köln eingerichtet und mit einigem Land ausgestattet. Die Ländereien im Wendengebiet waren dem Erzbischof von Herzog Albrecht d. Bären als Dank für erfolgreiche Waffenhilfe bei der Niederwerfung der Slawen verliehen worden. Wichmann holte außer den Zisterziensern auch niederländische Bauern (Flamen) als Kolonisatoren. Letzterer Umstand war Anlass zur Benennung des Gebietes um Jüterbog als “Fläming”.

Im Verlauf eines Slawenaufstandes (1179, “Pommersche Verwüstung”) wurde auch das im Bau befindliche Kloster zerstört und dessen erster Abt Ritzo erschlagen. Erst im Jahr 1221 erfolgte unter Erzbischof Albrecht II. von Magdeburg die Neugründung der Abtei. 1226 wurde die neue Klosterkirche geweiht. Zu Beginn des 14. Jh. erreichte der Klosterbesitz mit fast 300 qkm seine größte Ausdehnung. Zinnasche Klosterhöfe bestanden in Jüterbog, Berlin, Treuenbrietzen, Strausberg und Wittenberg. Dazu kamen Streubesitzungen an der Elbe, Mühl-, Mahl- und Wasserrechte, ein Eisenhammer, eine Pechhütte, ein Salzbrunnen mit vier Pfannen, große Schäfereien, Weinberge und 14 Mühlen. Im 15. Jh. war die Abtei aufgrund ihres Reichtums imstande, neue Gebäude zu errichten.

Erhalten haben sich: die spätroman. Klosterkirche (Anfang 13. Jh., einzige Granitpfeilerbasilika Norddeutschlands), das zweigeschossoge Konversenhaus, ein ebenfalls zweigeschossiges Gäste- und Krankenhaus sowie die Abtei – außer der Kirche sämtlich in Backsteinbauweise, teilweise mit Schaugiebeln und reicher Bauornamentik.

(In der ersten Hälfte des 16. Jh. kam es infolge der Reformation zu Verfall und Auflösung des Klosters. Valerianus Wagnitz, der letzte Abt, verließ 1547 “aus Verdruss über die Reformation mit den Heiligthümern” das Kloster [Zitat nach R.-P. Markowski/I. Rosenzweig]. Das Kloster kam unter die Verwaltung von Amtleuten, die einem Administrator in Magdeburg unterstanden.)

(s. Brandenburg (die Mark), Jüterbog)

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