Zinne

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Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
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Zinne (mhd.; ahd. zinna = Zahn, Zacke; mhd. auch wintberge; lat. pinna). Auf Wehrmauern zum Umland hin aufgereihte, meist schildartig emporragende Aufbauten, die den Verteidigern als Deckung dienen. Die Lücken zwischen den Zinnen („Zinnenfenster“) wurden als Schießscharten benutzt. Diese waren üblicherweise durch hölzerne Schartenladen verschließbar, die etwa auf halber Zinnenhöhe um einen waagrechten Balken drehbar gelagert waren. Zum Schuss kippte man den Schartenladen so weit an, dass dass sich an seinem unteren Ende eine Spalte öffnete und der Schütze aus sicherer Deckung hinunterschießen konnte. Der Form nach unterscheidet man römische Zinnen (rechteckige Breitzinne), arab. Zinnen (Kielbogenzinn), Dachzinnen (mit Sattel-, Pult- oder Zeltdach), Kerbzinne (auch Schwalbenschwanz-, Ghibellinen- oder Skaliger-Zinnen), Rundbogen- und Stufenzinnen (mit abgerundeter Krone bzw. treppenartiger Seitensicht).

Über ihre Funktion als wehrhafte Bauglieder hinaus symbolisierten Zinnen im Spätmittelalter auch Herrscher- oder Bürgerstolz, so etwa als dekorative Bekrönung der Fassade von Rathäusern oder der Treppengiebel von Patrizierhäusern.

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