Franz von Assisi

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Lexikon des Mittealters Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen
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(Eigtl. Giovanni Bernardone),* Assisi 1181/82, † Assisi 03.10.1226

Italien. Ordensstifter. – Stammte aus wohlhabender Familie. Nach Krankheit und Bekehrungserlebnissen pflegte er Aussätzige und führte ein Bettlerleben. Seit 1209 schlossen sich ihm einige Gefährten an. Er gab ihnen Texte des N.T. als Lebensnorm (erste Regel) und verpflichtete sie als “Mindere Brüder” zum Dienst an Menschheit und Kirche in Armut und Buße. Innozenz III. billigte diese Lebensform 1210 mündlich. Das folgende Jahrzehnt diente dem Aufbau der rasch wachsenden Brüdergemeinschaft. 1212 gesellte sich durch die Bekehrung der adligen Klara von Assisi eine Schwesterngemeinschaft hinzu. Über die eigenen Gemeinschaften hinaus zog F. Frauen und Männer in seinen Bann, die sich im Dritten Orden zusammenfanden und mitten in der Welt nach seinem Programm lebten. 1221 gab er seinem Orden eine vorläufige zweite Regel, die 1223 durch die endgültige Regel (Regula bullata, durch Bulle Honorius III. bestätigt) ersetzt wurde. Franz selbst trat schon 1220 von der Leitung des Ordens zurück. Seine Frömmigkeit fand in seinen Schriften (Regeln, Worte der Ermahnung, Sendschreiben, Gebete und besonders im Sonnengesang) ihren Ausdruck.

Franziskus wollte für sich und seine Brüder eigentlich keine Ordensregeln, ihm genügte die Botschaft Jesu: “Willst Du vollkommen sein, so geh hin, verkaufe, was du hast, und gib es Armen” (Matth. 9, 21). 1222 zog er sich in die Einsamkeit von Alverna, einem kleinen Kloster, zurück. Auf seine Bitte, am Leiden Jesu Anteil haben zu dürfen, wurde er am Michaelistag – nach anderer Überlieferung am Tag der Kreuzfindung – des Jahres 1224 nach 40 Tage langem Fasten auf dem Berg La Verna stigmatisiert: der Gekreuzigte in Gestalt eines Seraphs, von sechs Seraphenflügeln überhöht und bedeckt, oder von einem solchen getragen, neigte sich ihm; seitdem trug Franziskus, vom Leidenserlebnis Christi durchdrungen, die Wundmale an Händen, Füßen und an der Seite, aber er verheimlichte sie, so daß sie erst bei seinem Tod erkannt wurden; dies war die erste bezeugte Stigmatisierung der Kirchengeschichte.

Die Entbehrungen und die Erschöpfung beeinträchtigten zunehmend seine Gesundheit, schließlich drohte Franziskus auch zu erblinden. Zur Behandlung kam er nach Siena, doch er lehnte weitere medizinische Hilfe ab, diktierte sein Testament und ließ sich unter großem Geleit nach Portiuncula zurücktragen. Dort starb er auf bloßem Boden liegend und nackt, um auch im Sterben Jesus ähnlich zu sein, umgeben von seinen Ordensgenossen, mit denen er gemeinsam und in froher Erwartung “seines Bruders Tod” das Abendmahl gefeiert hatte.

In der von Elias von Cortona erbauten Kirche San Francesco in Assisi wurde er begraben und bereits zwei Jahre später von Gregor IX. heiliggesprochen.

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