Lexikon des Mittealters | Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen |
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Schon die Merowinger hatten die süd- und mitteldeutschen Stämme dem Reiche der Franken unterworfen. Nur die Sachsen, die an Ems, Weser und Elbe saßen, waren noch unabhängig. Sei waren ein trotziges Kriegervolk (sax = Schwert), das seit Arminius Sieg über die Römer sein Land und seine Freiheit behauptet hatte. Kein germanischer Stamm hatte es in der Völkerwanderung gewagt, durch Sachsen zu ziehen. Und nun sollten sich die freien Sachen dem stolzen Frankenkönig beugen, sollten ihre Götter verleugnen, dem Christengotte opfern und seinen Mönchen Zehnten bezahlen.
Ein volles Menschenalter wehrten sich die Sachsen (772/804). Die Franken zerbrachen ihre Fluchtburgen, wie die Eresburg, sie zerstören ihre Heiligtümer, wie die Irminsul (ein Bild der Weltesche). Sie errichteten befestigte Königshöfe. Aber immer wieder sammelte Herzog Widukind die Sachsen zu neuen Widerstand, immer wieder wurden fränkischen Edle und Mönchen erschlagen oder verjagt. Karl der Große musste mit unerhörter Grausamkeit vorgehen. Er ließ nach einem Überfall auf Frankheer Tausende Sachsen bei Verden an der Aller enthaupten, er ließ die Bevölkerung ganzer Landstriche ins Frankenland wegführen und dafür Franken und sogar Slawen in Sachsen ansiedeln. Die grausamen Niederzwingung der Sachsen, die Vernichtung ihrer Führerschicht sind dunkle Flecken im Bilde des großen Karl. Endlich war der letzte Widerstand gebrochen. Nun konnten Klöster gegründet werden, wie das berühmte Corvey, nun wurden Bistümer eingerichtet, von denen Bremen das wichtigste war. Von hier aus fand das Christentum seinen Weg zu den Nordgermanen.