Schöpfmühlen

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Schöpfmühlen. Gegen Ende des 14. Jh. benutzte man die Windenergie zum Antrieb von Schöpfrädern, die sumpfige oder unter dem Niveau des Meeresspiegels gelegene Landstriche entwässerten. Das Wasser aus den hinter den Deichen gelegenen Marschen wurde in hochgelegene Kanäle geschöpft, über die es zum Meer abfließen konnte. Gegen Ende des Mittelalter wurde das Landschaftsbild besonders der Niederlande durch die Windmühlen der Wasserhebewerke bestimmt. Etwa zu Beginn des 15. Jh. setzte man als Hebewerk die schon im Altertum bekannte Schraubenmühle (“Archimedische Schraube”, “Schneckenpumpe”) ein. Diese bestand aus einer spiralig um die Antriebswelle herumgeführten schiefen Ebene und einem zylinderförmigen Gehäuse. Die Welle wurde mittels eines Getriebes von einer Windmühle angetrieben, nahm am unteren Ende das Wasser auf und hob es – schraubenförmig umlaufend – bis zum oberen Ende des Förderzylinders. Dadurch wurden tiefer gelegene Wasseransammlungen “ausgemahlen”. Die Abbildung einer Archimedischen Schraube findet sich in “De architectura” des röm. Gelehrten Vitruv (entst. ~25. v.u.Z.) und in der um 1405 vollendeten Handschrift “Bellifortis” des Konrad Kyeser. Das Prinzip dürfte von arab. Technikern in Ägypten erlernt und nach Spanien und/oder Sizilien gebracht worden sein.

Eine erhaltene Schöpfmühle auf dem Wedelfeld bei Neustadtgödens (Ns.) kann bei gutem Wind ca, 50 m³ Wasser pro Minute heben.

Schöpfmühlen konnten auch zur Bewässerung trockenen Landes benutzt werden, wo dieses höher lag als die verfügbaren Fließe.

In diesem Zusammenhang sind die mechanischen Schöpfanlagen zur Wasserhaltung im Bergbau zu erwähnen. Man verwendete seit dem 14. Jh. Hebewerke, die durch Tierkraft angetrieben wurden (s. Göpelwerke). Ende des Mittelalter kamen durch Wasserkraft getriebene Becherwerke (Eimerschöpfketten, mhd “kunst”) auf, die jedoch noch von unzureichender Leistung waren.

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