Ärmel

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Ärmel (mhd. ermel; ahd. armilo = Armring, Armfessel; mlat. manica). Der für den Arm bestimmte Teil der mittelalterliche Oberkleidung hatte nicht nur die Funktion eines Wärmeschutzes, sondern war meist auch ein modisch schmückendes Element. Am auffallendsten waren die weiten Trichter-oder Trompetenärmel, die im Extremfall des Flügelärmels derart erweitert waren, dass der hintere Ärmelrand bis zu den Waden herabhing. Der freie Saum war oft gezaddelt, d.h. bogen-, zacken- oder zinnenförmig ausgeschnitten. Eine andere Modeform war der Hängeärmel oder falsche Ärmel, der nur am Hinterrand des Armlochs angenäht war und – der Länge nach aufgeschlitzt – als schmaler Stoffstreifen zu Boden hing. Beim Leer- oder Hängeärmel konnte der Arm durch eine zusätzliche Öffnung an der Armbeuge oder an der Schulter herausgesteckt werden, sodass der Ärmel leer herabhing. Beutelärmel waren zwischen Armloch und dem engen Bündchen – also in der Ellenbogengegend – sackartig erweitert. Seit dem 14. Jh. wurden die verschiedenen Ärmelformen als anzunestelnde oder knöpfbare Wechselärmel gefertigt. Diese waren oft prunkvoll – etwa mit Goldstickerei oder Perlenbesatz – ausgestattet. Nicht selten hatten Damen nur wenige Kleider, aber viele Paare von Wechselärmeln. Höfische Damen pflegten – etwa bei Turnieren – ihrem Favoriten huldvoll einen Schleier oder einen Ärmel zuzuwerfen, den der Glückliche dann als Gunstbeweis an seine Lanze heftete. (Puffärmel und geschlitzte Ärmel kamen erst in der Mode des Spätmittelalter auf.)

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