Agobard von Lyon

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Agobard von Lyon (Agobardus, Agobert, Agobald; um 779-840). Über Herkunft und Kindheit des Agobard ist nichts bekannt. Wahrscheinlich in Spanien geboren, kam er als Dreizehnjähriger nach Frankreich, wo er einige Zeit in Narbonne gelebt haben soll. 792 kam er nach Lyon, wo er in den Kreis um Erzbischof Leidrat aufgenommen wurde und dessen Ideen von Kirche und Staat verinnerlichte. 804 empfing er die Priesterweihe, und nachdem er einige Zeit Chorbischof von Lyon gewesen war, wurde er 816 zum Erzbischof erhoben. In der Lehrmeinung seines Vorgängers führte er die kirchliche Reformpolitik im Sinne Karls d. Gr. fort. Er wandte sich gegen Aberglauben, Zauberei und Gottesurteile, kritisierte Heiligen- und Ikonenverehrung und das Geschäft mit Reliquien. Den Juden gegenüber verfolgte er eine repressive Politik und geriet darüber in Konflikt mit dem Kaiser, der eine eher judenfreundliche Haltung einnahm. (Agobard schlug u.a. vor, Juden den Landbesitz, die Beschäftigung christlicher Dienstboten und den Zutritt zu Ämtern zu verbieten.)

Als politischer Gegner Kaiser Ludwigs begrüßte er dessen Absetzung. Nach der Wiedereinsetzung Ludwigs wurde er 835 seines Amtes enthoben und verbannt, konnte sich jedoch bald wieder aussöhnen und kehrte als Erzbischof nach Lyon zurück.

Während seiner Amtszeit schuf er sein umfangreiches und vielseitiges schriftstellerisches Werk, das ihn als freien, kritikfreudigen und leidenschaftlichen Geist und stilsicheren Schriftsteller und Dichter ausweist.

Seine Werke waren lange Zeit verschollen. Nachstehend einige Beispiele:

De Judaicis superstitionibus (über den Aberglauben der Juden)

De insolentia Judaeorum (von der Überheblichkeit der Juden)

De modo regiminis ecclesiastici (über die Verfassung der Geistlichkeit)

De privilegio et iure sacerdotii (gegen die Herabwürdigung des Priestertums)

Liber adversus legem Gundobadi (gegen das burgundische Volksrecht und für ein einheitliches Reichsrecht)

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