Andechser

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Andechser (bayer. Adelsfamilie). Die Anfänge der Familie, deren Mitglieder sich ursprünglich teils nach ihrem Hauptsitz Dießen am westl. Ufer des Ammersees, seit Beginn des 12. Jh. nach der Burg Andechs am östl. Ufer des Ammersees, teils nach dem befestigten Ort Wolfratshausen am Zusammenfluß von Isar und Loisach nannten, liegen im dunkeln. Älteste Nachrichten von der Familie stammen aus dem frühen 11. Jh., als ein Zweig die Grafschaft an der oberen Isar, ein anderer die Grafschaft am Ammersee besaß. Die Heirat des Andechser Grafen Arnold mit Gisela von Schweinfurt (1.Hälfte 12. Jh.) brachte zu den Besitzungen in Altbayern Güter am Obermain (Plassenburg, Giech, Niesten u.a.). Andechser stellten Bischöfe von Bamberg und Regensburg, einen Patriarchen von Aquileja und Vögte der Bischöfe von Brixen für Südtirol. Sie waren durch Heiraten mit dem Kaiser von Byzanz (s. Bertha), mit dem ungarischen (s. Andreas II., Elisabeth die Hl.) und dem französischen Königshaus sowie mit dem Herzog von Schlesien (s. Hedwig) verbunden, und wurden von den Staufern 1173 mit der Markgrafschaft Istrien belehnt (Berthold III.). 1180 wurden die Andechser Grafen von Kaiser Friedrich Barbarossa in den Reichsfürstenstand erhoben: Berthold IV. wurde Herzog von Meranien, der Küstenlandschaft von Dalmatien und Kroatien. Herzog Otto VII. von Meranien (gest. 1234) heiratete 1208 in Bamberg Beatrix von Burgund, Enkelin Kaiser Barbarossas und Nichte Philipps von Schwaben, und trat in deren Erbe, die Pfalzgrafschaft Burgund ein. Im gleichen Jahr verloren die Andechs-Meranier, nachdem den Brüdern Bischof Ekbert von Bamberg und Markgraf Heinrich IV. von Istrien Beteiligung an der Ermordung Philipps v. Schwaben vorgeworfen wurde, einen Großteil ihrer Besitztümer an die Wittelsbacher und die Grafen von Tirol. 1248 erlosch das Geschlecht mit dem Tod des kinderlosen 30jährigen Herzog Otto VIII. von Meranien auf Burg Niesten (Ofr.). Unter den Erben waren die wittelsbachischen Herzöge von Bayern, die Grafen von Tirol, die Grafen von Orlamünde und die Burggrafen von Nürnberg.

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