Antoniter

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Antoniter (Canonici Regulares Sancti Antonii; Hospitaliter vom hl. Antonius, Antoniusherren, Antonianer), ursprünglich Antonier, nannten sich Mitglieder einer um 1095 im frz. Saint-Antoine gegründeten Laienbrüdergemeinschaft. Der Ort, ursprünglich La-Motte-aux-Bois, erhielt seinen Namen, nachdem um 1070 die Gebeine des hl. Eremiten Antonius von Byzanz dorthin gebracht worden waren. Die Antoniter-Brüder widmeten sich der Pilger- und Krankenpflege, besonders der Betreuung von am “Antoniusfeuer” (Mutterkornbrand: s. Brotseuche) Erkrankten. Der Name des Heiligen wurde deswegen auf die Krankheit bezogen, weil St. Antonius (A. der Eremit, A. der Große) als Helfer gegen Hautleiden, speziell gegen solche infolge epidemischer Mutterkornvergiftung, angesehen wurde. Die Heilbehandlung der Antoniter basierte – außer auf der Bestärkung des Glaubens an die Macht des Heiligen – auf der Verabreichung von reinem, giftfreien Brot und von “Antoniuswein”; dieser enthielt Extrakte aus 14 Heilkräutern, welche entgiftende, gefäßerweiternde und schmerzstillende Eigenschaften besitzen.

Innerhalb eines Jh. verbreitete sich der Orden in Italien, Spanien, Deutschland und im Hl. Land. Eine der wichtigsten Niederlassungen der dt. Provinz des Ordens wurde zu Beginn des 13. Jh. im elsässischen Isenheim gegründet. Hier fanden vor allem kranke Pilger Pflege und Versorgung. 1247 gestattete Innozenz IV. die Verfassung des Konvents nach der Augustinusregel. Seine größte Ausdehnung hatte der Orden im 14. Jh., als ca. 400 Antoniter-Spitäler über ganz Europa verstreut waren. Ordenskleid war schwarzer Talar und Mantel, mit dem T-förmigen blauen Antoniuskreuz auf der linken Brustseite. (Der Legende nach hatte der ägyptische Einsiedler Antonius mit einem Kreuz in Thauform [“crux commissa”] Dämonen vertrieben und die Pest bekämpft.)

(s. Antonius von Ägypten, Brotseuche)

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