Ars antiqua

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Ars antiqua (lat., = alte Lehre) wurde von den jungen Künstlern der Zeit nach 1320 die Musik der vorangegangenen Zeit genannt. Die heutige Musikwissenschaft bezeichnet mit dem Terminus die Epoche von etwa 1250 bis gegen 1320, die durch die Kodifizierung der Mensuralnotation, durch das Heraustreten der Mehrstimmigkeit aus dem kirchl. Bereich, durch vokal-instrumental gemischte Vortragsweise und durch vielfältige Rhytmik gekennzeichnet war. Die Motette war die zentrale Gattung mehrstimmiger Vokalmusik der Ars antiqua, während Organum und Conductus als veraltet empfunden wurden.

Als wichtigste musiktheoretische Werke dieser Epoche gelten die “Ars cantus mensurabilis” des Franco von Köln (1260/80), “Qidam Aristoteles” des Magisters Lambertus (um 1255) und das “Speculum musicae” des Jacobus von Lüttich (um 1330 geschrieben, also zu einer Zeit, als sich die Ars nova schon durchgesetzt hatte).

Es wird darauf hingewiesen, dass der Terminus Ars antiqua auch auf die Musik der heute in der Musikwissenschaft sogenannten “Notre-Dame-Epoche” (Leoninus, Perotinus…) auszudehnen sei, denn diese sei die Wurzel der Motetten-Kunst. Jacobus von Lüttich schließe diese Zeit auch in den von ihm geprägten Begriff der “Ars antiqua” ein. Dieser wichtige Autor mache auch klar, daß Organum und Conductus sehr wohl bis zum Ende 13. Jh./Anfang 14. Jh. gepflegt wurden, was auch wieder eine Einheit von “Notre-Dame-Zeit” (mit Modalnotation) und der daraus hervorgegangenen mensuralen Zeit zu einer Groß-Epoche betone (Chr. Dormann).

(s. Ars nova, Musik, Notre-Dame-Epoche)

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