Askanier

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Askanier. Sächs. Adelsgeschlecht, benannt nach seinem Besitz in der Grafschaft Ascarien (Aschersleben, südl. Magdeburg). Unter den vier Linien des Geschlechts (Anhalt, Brandenburg, Sachsen-Lauenburg und Sachsen-Wittenberg) kam die Brandenburgische zur größten Bedeutung.

Die brandenburgischen Askanier gehen auf die am Ostabhang des Harzes und jenseits der Saale, um Dessau-Köthen begüterten Grafen von Ballenstedt zurück. Ein Esiko von Ballenstedt trat im 11. Jh. in der unter Heinrich I. den Wenden abgerungenen Nordmark als erster Vertreter des Askanierhauses auf. Esikos Sohn Adalbert heiratete Adelheid von Orlamünde, sein Enkel Albrecht d. Bär wurde 1134 von Kaiser Lothar III. als Markgraf der Nordmark berufen. Unter ihm und seinen Nachkommen breitete sich in der Folgezeit die Nordmark durch bäuerliche Ansiedlungen, Kloster- und Städtegründungen und nicht zuletzt durch vorteilhafte Eheverbindungen, auch mit slaw. Fürstenhäusern, nach Osten hin bis über die Oder aus; die wendische Hauptstadt Branibor wurde 1170 als dt. Stadt in Brandenburg umbenannt, die Nordmark hieß von da an Mark Brandenburg (s. Brandenburg (die Mark)). Die askanischen Markgrafen von Brandenburg stiegen in den Rang von Reichsfürsten auf und erlangten gegen Ende des 13. Jh. die Kurwürde. Nach dem Aussterben der Askanier (1320) ernannte Kaiser Ludwig IV. seinen Sohn Ludwig von Wittelsbach zum Markgrafen von Brandenburg.

Die anhaltinische Linie nahm ihren Ausgang von Herzog Heinrich I. (1212-44), einem Enkel Albrechts des Bären, der 1212 die eigentlichen askanischen Erbgüter zwischen Unterharz und unterer Mulde geerbt hatte. Er nannte sich nach der Burg Anhalt im Selketal. Dieser Kernbesitz konnte gegen mächtigere Nachbarn nicht erweitert werden. Heinrichs Söhne teilten das Land 1272 in die Teilfürstentümer Aschersleben, Bernburg und Köthen (Zerbst). Nach dem Aussterben der Aschersleber (1325) und Bernburger (1468) kam es unter der allein weiterbestehenden Linie Köthen-Zerbst zu neuen Zersplitterungen des Besitzes.

Die Sachsen-Lauenburgische Linie geht auf Bernhard, den jüngsten Sohn Heinrichs des Bären zurück. Als Nachfolger des Vaters seit 1170 Graf von Anhalt, fielen ihm nach dem Sturz Heinrichs des Löwen (1180) mit der sächsischen Herzogswürde auch kleinere Gebiete an der Unterelbe zu. Hier begründete Bernhards Enkel Johann I. (gest. 1285) die Lauenburgische Linie, wahrscheinlich benannt nach einer Harzburg Löwenburg (Lauenburg); zu seinem Besitz gehörte auch das kleine lauenburgische Gebiet um Ratzeburg. Insgesamt war das lauenburgische Herzogtum eines der kleinsten in Deutschland und politisch ohne Bedeutung.

Die askanische Linie Sachsen-Wittenberg, ebenfalls von herzoglichem Rang, beginnt mit Johanns jüngerem Bruder Albrecht II. (gest. 1298). Ihm gehörten Länder beiderseits der mittleren Elbe um Wittenberg. Das Herzogtum konnte sein Territorium vergrößern und trat durch Heirat in Beziehung zum Hause Habsburg. 1356 bekam Sachsen-Wittenberg die Kurwürde und das Hofamt des Erzmarschalls zuerkannt. 1422 ist das Geschlecht der Wittenberger Askanier erloschen.

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