Bauernlob

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Bauernlob. Entgegen der allgemein gepflegten Diffamierung des Bauern als eines hässlichen, schmutzigen, faulen, dummen, falschen Subjekts, dem Aberglauben anhängend und lasterhaft, gab es vom 13. Jh. an zunehmend Stimmen, die dem Bauern Gerechtigkeit widerfahren ließen, ja Gutes von ihm zu sagen wussten. Der Franziskaner ® Berthold von Regensburg, ein bedeutender Volksprediger der Zeit mit dem Beinamen “Rusticanus” (“Der Bauer”), bezeichnete die Bauern als “Gotteskinder”, denen als Lohn für ihre irdischen Mühen ewige Freude in Himmelreich sicher sei. Der westfälische Kartäusermönch Werner Rolevinck weist in seinem 1472 veröffentlichten Bauernspiegel “Von der Unterweisung der Bauern” dem Landmann seinen Platz in der von Gott geordnten menschlichen Gesellschaft zu, und ermahnt ihn in einem Thesenkatalog zu rechtem Betragen gegen seinen Herrn, gegen die Kirche und gegen seine Familie. Wie Berthold von Regensburg ermahnt er die Grundherren, keine Willkür gegen die Bauern zu üben. Auch bei Heinrich der Teichner, Konrad von Ammenhausen und Hans Rosenplüt finden sich Reime im Sinne einer Ständelehre und eines Bauernlobs.

Trotz derartiger positiver Auseinandersetzungen mit dem Bauernstand bestand bei Städtern und Adeligen die Verachtung der Landleute und ihrer Arbeit weiter fort.

In wertvollen, miniaturengeschmückten Gebet- und ® Stundenbüchern des Spätmittelalter wurden das Landleben und bäuerliche Verrichtungen geradezu als Idylle verklärt.

(s. Bauernspiegel, Bauernverspottung)

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