Bergstädte

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Bergstädte. Frühe Bergstädte im deutschen Sprachraum waren am Harz: Goslar (gegr. 922, Erzbergbau seit spätestens 968), Gittelde, Badenhausen und Düna; am Schwarzwald: Prinzbach, St. Ulrich und Münster; am sächsischen Erzgebirge: Treppenhauer, Hartmannsdorf und Ullersberg/Wolkenburg; im Siegerland: Altenberg (bei Müsen); an der Weser: Corvey. Seit der 2. Hälfte des 12. Jh. entstanden planmäßig angelegte und geförderte, auf die Ausbeutung von Bodenschätzen spezialisierte Bergleutesiedlungen. Um sie für Bergleute aus anderen Gegenden attraktiv zu machen, wurden sie mit bedeutenden Privilegien ausgestattet (s. Bergfreiheiten). Als Mittler zwischen Bergleuten und dem jeweiligen Regalherrn sowie als Einheber der Bergabgaben fungierte ein vom Regalherrn eingesetzter Bergmeister (magister montium). Hand in Hand mit den Bergleuten (montani) arbeiteten die Hüttenleute (silvani). Als ältestes Beispiel einer Bergstadt gilt Freiberg (Sachsen), das 1218 nach Zusammenlegung einer Bergbausiedlung mit jüngeren Niederlassungen von Handwerkern, Kaufleuten und landesherrlichen Dienstmannen zur Stadt erhoben wurde. Ebenfalls im 13. Jh. entstanden die schlesischen Bergstädte Goldberg, Löwenberg und Reichenstein, das mährische Iglau sowie Kuttenberg und Deutschbrod in Böhmen. Auf deutsche Gründung gehen die Bergstädte Schemnitz, Kremnitz und Neusohl im Gebiet der heutigen Slowakei zurück. Im Spätmittelalter entstanden in Schlesien die Bergleutesiedlungen Siebenlehn, Ehrenfriedersdorf und Altenberg, und in Tirol das habsburgische Schwaz. Kupferberg am Südrand des Frankenwaldes (im 12. Jh. “Schorgez ufm Berg”) wurde vor 1320 zur Bergbaustadt mit Befestigungsrecht erhoben. In der 2. Hälfte des 15. Jh. wurden im Erzgebirge ®Schneeberg und Annaberg gegründet. Aufgrund eines rapiden Rückgangs des Bergbaus – besonders des Edelmetallbergbaus – in der zweiten Hälfte des 14. Jh. gingen viele Bergbausiedlungen und Bergstädte ein.

Ma. Darstellungen von Bergwerksstädten und archäologische Befunde in mittelalterliche Erzrevieren legen nahe, dass Wohn- und Lagerhäuser, Stollenmünder, Grubenbauten, Pochstellen und Waschwerke, Schlackenhalden und Meilerplätze, Bergschmieden und Schmelzöfen ziemlich regellos nahe beieinander lagen.

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