Blutsegen

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Blutsegen. Beschwörungsformeln, die gesprochen wurden, um Blutungen zu stillen, gehören zu den frühesten Zeugnissen der dt. Sprache und wurden bis in die Neuzeit für wirksam gehalten. Nach der Bekehrung zum Christentum rief man in den Segen anstelle germanischer Gottheiten prominente Heilige an, vornehmlich Christus und Maria. Der Heilspruch wurde im Namen der Dreifaltigkeit meist dreimal über die Wunde gesprochen, und durch Bekreuzigungen und durch andere Gebete verstärkt. Verstärkend wirkten auch sympathetische Handlungen, wie z.B. das Verspunden oder Vergraben eines mit dem Blut des Verletzten getränkten Soff-Fetzens.

Als Beispiel ein Bamberger Blutsegen aus dem 13. Jh.:

Crist wart hi erden wvnt. (Christus wurde hier auf Erden verwundet.)

daz wart da ze himele chunt. (Das wurde damals im Himmel kund.)

iz ne blvotete, noch ne svar. (Es blutete nicht, es schmerzte nicht.)

noch nehein eiter ne bar. (Noch sammelte sich (kein) Eiter.)

taz was ein file gvote stunte. (Das war eine sehr gute Stunde.)

heil sis tu wvnte. (Heil seist du Wunde.)

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