Elster

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Elster (mhd. agelster, alster, elster; lat. pica; wiss. Pica pica). Europaweit verbreiteter Vogel aus der Familie der Rabenvögel, mit schwarz-weißem Gefieder und langen Schwanzfedern. Der Ruf besteht aus Serien krächzender Laute (Schäckern), die je nach Anlass (Reviermarkierung, Alarm, Partner-Lockruf u.a.) von unterschiedlicher Lautstärke, Rhythmisierung und Tonlage sind. Die ausgeprägte Intelligenz des Tieres zeigt sich in seiner Neugier, in seinem Spieltrieb und in der Fähigkeit, Objekte und einzelne Artgenossen wiederzuerkennen und die menschliche Sprache nachzuahmen.

Die Elster stand im Mittelalter in dem Ruf eines Unglücksboten (“Pechvogel”), da sie von den Germanen für den Boten der Todesgöttin Hel gehalten worden war. Die Beobachtung, dass Elstern (wie andere Rabenvögel auch) als Allesfresser auch von tierischem Aas oder menschlichen Kadavern – etwa am Galgen baumelnden Gehenkten – fraßen, führten zu ihrer Bezeichnung als “Galgenvogel”; überdies galt er als Hexentier und war als diebisch, geschwätzig und spöttisch verschrieen.

Die Volksmedizin kannte für Präparate mit Körperteilen des Vogels Heilanzeigen wie Epilepsie, Fieber und Gicht.

Hildegard von Bingen sagte vom Elsternfleisch: “Das Fleisch der Elster ist nicht essbar, weil sie sich von giftigem und schädlichem Futter ernährt”. (Dies wohl daher, dass sich die Elster als Allesfresser auch von Aas ernährte.)

Im mittelalterliche Aberglauben bedeutete es Unglück, wenn Einem beim Antritt einer Reise eine Elster den Weg quert. Elstern, die an die Fenster fliegen oder sich aufs Hausdach setzen, kündigen eien baldigen Sterbefall an. Ihr scharenhaftes Auftreten kündeten Unglück wie Krieg, Pestilenz und Hungersnot an. Wenn eine Elster schreiend über eine Viehherde flog, so waren Wölfe in der Nähe. Über die Türe genagelte Elsternkadaver wehrten Unheil ab.

(s. Rabenvögel)

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