Feuerwerk

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Feuerwerk (mhd. viurwerc =Pulver, Munition; spätmhd. = Feuerwerkskörper, Lust-, Freudenfeuerwerk). Im Abendland entstand im 14. Jh. aus der Fertigkeit im Umgang mit Schießpulver (möglicherweise auch durch Inspiration von China her) die Kunst, am Nachthimmel mit pulvergetriebenen Flugkörpern staunenerregende Effekte zu produzieren. Dazu wurde ein röhrenförmiges Geschoss durch den Rückstoß eines Treibsatzes aus Schwarzpulver auf eine parabolische Flugbahn befördert; an deren höchstem Punkt kam der Effektsatz zur Explosion und sandte Funken- und Lichterscheinungen sowie fauchende, zischende und Explosionsgeräusche aus. Der rohrförmige Raketenkörper war mit einem nach hinten (unten) gerichteten Stabilisationsstab versehen. Außer Salpeter, Holzkohle und Schwefel für den Treib- und den Effektsatz brauchte man noch Holzkohle oder verschiedene Metallspäne zur Funkenerzeugung sowie Erdalkali-Salze zu deren Färbung.

Ein frühes Beispiel dieser Art soll zu Pfingsten 1370 in Vicenza (nördl. v. Venedig) aufgeführt worden sein; dabei wurde eine funkensprühende Taube als Verkörperung des Hl. Geistes entlang eines Seils durch die Luft gezogen. Die erste sichere Nachricht für ein Feuerwerk findet sich 1475 in Briefen des Piero Cennini aus Florenz. Ein frühes französisches Feuerwerk ist für 1497 am Schloss von Amboise (östl. v. Tours) belegt. Außer aus religiöse Anlässen fanden pyrotechnische Spektakel zunehmend für weltliche Vergnügungen statt. Bereits im Spätmittelalter demonstrierte die höfische Gesellschaft in Italien und Burgund Ihren Reichtum mit Lustfeuerwerken, aus denen sich späterhin die kunstvoll arrangierten Prunkfeuerwerke des europäischen, besonders des französischen Adels entwickeln sollten. (Das erste deutsche Feuerwerk soll erst 1506 stattgefunden haben.)

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