Fleckfieber

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Fleckfieber (Flecktyphus, febris petechialis, febris acuta, Typhus exanthemicus, Läusefleckfieber). Oberbegriff für eine unter schlechten hygienischen Bedingungen auftretende akute epidemische Infektionskrankheit, gekennzeichnet durch kontinuierliches Fieber um 40° über 8 – 10 Tage, Kopf- und Gliederschmerzen, fleckigen Hautausschlag und hohe Sterblichkeit. Übertragen durch den eingetrockneten Kot von Kleider-, Kopf- Filz- und Tierläusen. Der Erreger, eine Rickettsie der Gattung prowazeki oder typhi, hat sein Reservoir in Menschen oder Ratten.

Bei welchen der meist als “Pest” oder “pestartiges Fieger” bezeichneten seuchenartigen Krankheitszügen es sich um Fleckfieber gehandelt hat, ist nicht mehr eindeutig zu klären. Die Chronik des Klosters La Cava (bei Salerno) verzeichent für August 1053 ein “pessima febris cum pediculis”, ein grässliches Fieber mit Läusen, was den Verdacht auf einen Fleckfieberausbruch nahelegt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit trifft die Bezeichnung auf jene mörderische Seuche zu, die im Gefolge der Mongoleneinfälle unter Batu, einem Enkel Dschingis Khans, im 13. Jh. auftrat. Batu war über Russland bis Polen, Schlesien und Ungarn vorgedrungen. Chronisten berichten von der hochgradigen Unsauberkeit und Verlaustheit der Horden. Nach dem poln. Wort “wieszczyce” (= “Zauberwerk der Hexen”; gemeint sind zopfartige Haarverfilzungen, die als Folge von Unsauberkeit und Kopfverlausung auftreten) bildete sich in Schlesien die deutsche Bezeichnung “Weichselzopf”. Im Aberglauben galt das Abschneiden des Weichselzpofs als heilsames Mittel gegen die Krankheit.

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