Froissart, Jean

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Froissart, Jean (um 1335 – um 1405). In Valenciennes (Flandern) geboren und am dortigen Hof des Grafen von Hainault erzogen, kam er frühzeitig mit höfisch-ritterlicher Lebensweise in Berührung, der er auf schwärmerische Weise zugetan war. Sein Hauptwerk sind die in Prosa geschriebenen “Chroniques de France, d’Angleterre, d’Ecosse, d’Espagne, de Bretagne” (entstanden zwischen 1373 und 1400), in welchen er die Geschichte der Zeit von 1127 bis 1400 – besonders den Hundertjährigen Krieg und die Pest – beschreibt. Froissart ist als Sekretär von Philippa, der Gattin König Eduards III. von England und als Abgesandter und Günstling anderer Fürsten (u.a. von Wenzel von Luxemburg, dem Herzog von Brabant und dem Herzog von Blois) mit einer Reihe zeitgenössischer Protagonisten persönlich zusammengekommen, was ihm bei der Materialsammlung zum Vorteil gereichte. 1373 trat er kirchlichen Orden bei, war1373-82 Rektor von Les Estinnes bei Mons und von 1383 bis an sein Lebensende Kanonikus von Chimay (wo noch heute im Oktober eine Messe für ihn gelesen wird).

Die “Chroniken” gelten – wenngleich unsystematisch und dem von ihm verehrten Ritterstand gegenüber unkritisch, z.T. geradezu panegyrisch – als erstklassige kulturgeschichtliche Quelle für das 14. Jh. Die dt. Ritterschaft erachtet Froissart als der französischen oder englischen an höfischem Stil und ritterlicher Sitte unterlegen. Als besonders verwerflich erscheint ihm, dass deutsche Ritter gefangene Standesgenossen bis zur Erlegung eines Lösegeldes im Verlies schmachten ließen, statt sie bis dahin gleichsam als geehrte Gäste bei sich aufzunehmen. Trotz seiner Vorliebe für einen ritterlichen Ehrenkodex hält er Spionage für ein notwendiges Mittel der Kriegführung. Er nimmt die üblen Zeitumstände, das Elend des Volkes, die Dekadenz des Adels und die verkommene Moral seiner Zeitgenossen als gegeben hin und enthält sich einer Wertung. – Aus seiner Feder stammen viele lyrische Gedichte und der “Meliador”, eine Verserzählung aus dem Artus-Sagenkreis.

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