Geist

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Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
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Geist (mhd.; lat. spiritus). Uneinheitlich waren die Auffassungen antiker, spätantiker und mittelalterlicher Denker hinsichtlich der Existenz eines menschlichen Geistes, sei er Teil der Seele, oder selbständig und von dieser abgegrenzt. Bei Aristoteles bildet die vernünftige Geist-Seele (nous) zusammen mit einem animalischen und einem vegetativen Teil (Tier- bzw. Pflanzenseele, zuständig für Empfindung und Ortsbewegung bzw. für Ernährung) die nur dem Menschen eigentümliche Seele. Die Geist-Seele bestehe aus einem wahrnehmenden (rezeptiven) und einem schaffenden (aktiven) Teil. Nur diese Geist-Seele sei nicht an den Leib gebunden und deshalb unsterblich. – Dem Neuplatonismus zufolge kommt der menschlichen Seele Geist nur als Auswirkung (emanation) des über die Weltseele vermittelten göttlichen Geistes zu. – Augustinus kennt keinen von der Seele distinkten Geist, vielmehr wohnen der Seele geistige Fähigkeiten (Gedächtnis, Venunft und Wille) inne. – Auch bei Thomas von Aquin ist Vernunft (intellectus) Teil der Menschenseele, und verbindet diese mit der Welt des reinen Geistes. – Katharischem Glauben zu Folge besteht eine Geist-Seele-Leib-Trias; der Leib sei lebenslang von der anima beseelt, während ein Geist (spiritus) – ein guter Geist bei den credentes, ein böser bei den vom Glauben (credencia) abgefallenen – den menschlichen Leib erst im Verlaufe der Lebenszeit und je nach Verdienst im Glauben erfülle oder verlasse.

(s. Beseelung, Heiliger Geist, Psychologie, Seele)

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