Geister

Cinque Terre Forest
Lexikon des Mittealters Leben im Schatten der Zinnen: Burgen des Mittelalters und ihr Alltag
Erkunde das Mittelalter: Über 3.979 Seiten und mehr als 6.400 Einträge bieten dir einen tiefen Einblick in diese Ära. Vom Ablass bis zur Zunftordnung - dieses eBook ist dein Guide durch die Geschichte, Gesellschaft und Kultur Europas von 500 bis 1500 n. Chr. Entdecke in „Leben im Schatten der Zinnen“ auf 122 Seiten die mittelalterliche Burgenwelt: Architektur, Alltag und ihre Rolle im Mittelalter kompakt erklärt.

Geister (Gespenster; mhd. geist, gespenst, ungehiure; lat. larvae, umbratici). Körperlose bzw feinstoffliche gut- oder böswillige Wesen, waren dem Volksglauben schon in der vorchristl. Zeit vertraut und wurden entsprechend verehrt oder gefürchtet. Sie hausten als Natur-, Toten-, Ahnen- oder Hausgeister im Verborgenen. Wenn sie einmal in Erscheinung traten, dann meist in menschlicher oder deformiert-menschlicher Gestalt. Durch das Christentum und seine Vorstellungen vom jenseitigen Seelenleben bekam der Glaube an Totengeister eine neue Qualität. Besonders die Vorstellung vom Fegfeuer (förmlicher Glaubensartikel seit 1439) beflügelte die Phantasie, und man suchte den armen Seelen durch Gebete, Ablasszuwendung, Almosen und andere gute Werke Linderung und Strafverkürzung zu erwerben. Je intensiver man sich mit den Seelen der Toten beschäftigte, desto häufiger kam es zwangsläufig zu spukhaften Geisterwahrnehmungen. Besonders die Seelen schuldig Verstorbener oder ruchlos Gemeuchelter geisterten durch Burgen und Schlösser, erschienen auf Friedhöfen und Henkersplätzen, und bereicherten den Märchen- und Sagenschatz (z.B. die “Weiße Frau”, die an vielen Orten aus unterschiedlichen Gründen spukt). Geister- oder Gespenstererscheinungen galten als – meist unheilvolle – Vorzeichen. Dem christl. gefärbten Geisterglauben sind auch die Auftritte des Teufels sowie das Innewohnen böser Dämonen bei Besessenen (s. Exorzismus) zuzurechnen.

(Brockengespenst s. Nebelbilder, Weiße Frau)

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