Lexikon des Mittealters | Zwischen Zinnen und Alltag - Das Leben auf mittelalterlichen Burgen |
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Grammatik (lat. ars grammatica = Sprachkunst, Lehre von der Sprache und vom Schreiben). Grammatik (Philologie) wurde in der ersten Klasse des Triviums gelehrt und stützte sich auf die Lehren des Aelius Donatus aus dem 4. Jh., wie sie in dessen „Ars grammatica maior“ niedergelegt waren sowie auf die des Priscianus (6. Jh., „Institutiones grammaticae“). Darin finden sich Regeln zu Laut- und Silbenlehre, Interpunktion, Stilistik usw. (Ein Kompendium der „Ars maior“ diente unter dem Titel „Ars minor“ für den Elementaruntericht.) Daneben las und übersetzte man lat. Werke wie z.B. die von Cicero und Vergil und beschäftigte sich mit der Verslehre. Das Studium der Grammatik wurde im christlichen Westen erst in der karolingischen Reformzeit unter Alkuin wiederaufgenommen, und blieb bis zur Neuzeit auf die lateinische Sprache bezogen, dann erst kamen Sprachlehren zur Volkssprache auf. Die Vernachlässigung bzw. der Verlust grammatikalischer Konventionen führte zur Abwandlung des klassischen Lateins zu den romanischen Volkssprachen. Zu den großen Grammatikern des Mittelalter zählen Alkuin, Gerbert von Aurillac („Ars grammatica“) und Walahfrid Strabo. Erfolgreiche Grammatik-Schüler traten in die nächsthöhere Klasse der Rhetorik über.